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Dieses Thema hat 17 Antworten
und wurde 872 mal aufgerufen
 Allgemeines,Nutzloses,.....
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schuach Offline




Beiträge: 393

11.12.2007 21:33
Literatur Antworten

Hier soll der Versuch gemacht werden, einen der Linksammlung nicht unähnlichen Thread zu eröffnen. Allerdings ist der Anspruch hier etwas höher, da die gewünschten Inhalte nicht per cut and paste handhabbar sind, sondern von Hand abgetippt werden müssen (ok, Projekt Gutenberg etc, aber das ist unsportlich).
Nun der Plan: Diejenigen unter uns, die außer Teletext und der Krone auch anderes Lesen, sind sicher schon des öfteren auf Passagen gestoßen, die es wert sind mit anderen geteilt zu werden, ohne diese zu zwingen das ganze Buch zu lesen, da sie interessant scheinen obwohl (oder gerade weil!) sie aus dem Zusammenhang gerissen sind.

Ich werde selbst mit gutem Beispiel vorangehen und bringe zwei Zitate aus "Die Reise nach Petuschki", einem Buch, das auch im ganzen Lesenswert ist (man glaube es mir, es geht um einen Typen, der sich während einer Zugfahrt immer mehr betrinkt).

In Antwort auf:
Mein Herz sagte mir: "Man hat dich gekränkt, man hat dich behandelt wie ein Stück Scheiße. Geh, Wenitschka, und besauf dich. Steh auf und geh dich besaufen wie ein Schwein." So sagte mein goldenes Herz. [...] "Kein einziges Gramm!" widersprach heftig der Verstand. "Wenn es ohne gar nicht geht, dann geh und trink drei Krüge Bier; aber alles was in Gramm gemessen wird, schlag dir aus dem Kopf, Jerofejew."

Die Hauptperson auf die Frage, wie er sich jenseits des eisernen Vorhangs (das Buch wurde 1969 geschrieben) so ungehindert bewegen konnte:
In Antwort auf:
Bei uns zum Beispiel weiß jeder Grenzsoldat genau, daß die Grenze, die er bewacht, keine Fiktion und kein Symbol ist, weil nämlich auf der einen Seite russisch gesprochen und mehr getrunken wird, und auf der anderen weniger getrunken und nicht russisch gesprochen wird...
Aber dort? Wie könnte es dort Grenzen geben, wo doch alle gleichviel trinken und niemand russisch spricht. Dort wären sie froh, wenn sie einen Grenzsoldaten irgendwo hinstellen könnten, aber sie wissen einfach nicht, wohin. Die Grenzsoldaten streunen dort durch die Gegend ohne jede Beschäftigung, machen lange Gesichter und bitten die Vorübergehenden um Feuer... Was das betrifft ist man dort völlig frei... Willst du nach Canossa gehen - niemand wird dich daran hindern, geh ruhig nach Canossa. Willst du den Rubikon überqueren, dann überquer ihn.

--
"Wodka macht aus allen Menschen Russen." - Ivan Rebroff

szelkoroyal Offline



Beiträge: 68

12.12.2007 14:21
#2 RE: Literatur Antworten

"Rum, sagte Ma Baker.
Natürlich Mutter, flüsterte Crazy Lou. Ich lass euch nicht verdursten.
Zwanzig Minuten später kam Deaf Leppard mit seinem uralten Subaru auf den hof gerollt. Er hatte eine Streifschusswunde an der Stirn.
Das waren die beiden Jungs vom alten Bush. Ich hab ihnen die Waffen abgenommen und sie mit einem Keilriemen vermöbelt. Ballern einfach in der Gegend rum! Das hätte echt ins Auge gehen können!
Du hättest sie mit dem Wagenheber vermöbeln sollen, meinte Crazy Lou.
[...]
Funny van Dannen, in: Neues von Gott.

szelkoroyal Offline



Beiträge: 68

12.12.2007 14:27
#3 RE: Literatur Antworten

Ha, ans vom Qualtinger muss sein:

"Unter der Vorhaut san olle gleich."

BerndWolke Offline




Beiträge: 389

11.01.2008 19:32
#4 RE: Literatur Antworten

hihi,des taugt mir wieda...



--

"Don´t Drink and Drive"

kulinarikreferent Offline




Beiträge: 270

12.01.2008 20:34
#5 RE: Literatur Antworten
Zitat von schuach
Hier soll der Versuch gemacht werden, einen der Linksammlung nicht unähnlichen Thread zu eröffnen. Allerdings ist der Anspruch hier etwas höher, ...


Nun, dann möchte ich aufgrund deiner Aussage gerne das interpretative Paradigma nach Thomas Wilson vorstellen: Wilson meint, dass Menschen mit ihrem Handeln oft mehr Sinn produzieren, als sie beabsichtigen. Auch der Akteur selbst ist nicht im Besitz aller Möglichkeiten des Sinnes da Bedeutungen vielschichtig sind. Wenn man sie nachvollziehen will, befindet man sich im Interpretations- und nicht im Verstehensbereich.

Soll heißen, dass man zwar immer angeben kann etwas zu verstehen, man dazu aber nie wirklich in der Lage ist.

Daraus ergibt sich, dass DEINE "höheren" Ansprüche nicht die gleichen sind wie MEINE "höheren" Ansprüche, was mich nach deinem Post dazu auffordert zu sagen: "Drück dich klarer aus betreffend deiner Ansprüche - sie entsprechen meinen nämlich nicht."

da jausnreferent

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schuach Offline




Beiträge: 393

14.01.2008 08:55
#6 RE: Literatur Antworten

Wenn du den Satz zu Ende liest wirst du feststellen, dass sich meine Ansprüche im Abtippen statt Kopieren erschöpfen und von Verstehen keine Rede ist...

--
"Wodka macht aus allen Menschen Russen." - Ivan Rebroff

szelkoroyal Offline



Beiträge: 68

16.01.2008 18:33
#7 RE: Literatur Antworten

haha. I hob goa net gwusst, dass i a so guades Instrument spüi:

Viola:
ein gebräuchlicher Mädchenname: Viola (Vorname)
der Familienname folgender Personen:
Al Viola (1919-2007), US-amerikanischer Musiker
Bill Viola (* 1951), US-amerikanischer Videokünstler
Cosima Viola (* 1988), deutsche Schauspielerin
Joe Viola (Jazzmusiker) (1920-2001), US-amerikanischer Jazzmusiker
József Viola (1896-1949), ungarischer Fußballspieler und -trainer
Luigi Viola (1851-1924), italienischer Archäologe
Paulinho da Viola (* 1942), brasilianischer Musikschaffender
Roberto Eduardo Viola (* 1924), argentinischer Staatspräsident 1981

man beachte den ungarischen Fußballspieler und -trainer

kulinarikreferent Offline




Beiträge: 270

20.01.2008 11:34
#8 RE: Literatur Antworten

das "verstehen" war ja auch nicht auf dich bezogen, da du ja nicht das "man" aus dem satz bist. das mit dem abtippen hab ich auch gesehen, du sollst mir erklären wieso das anspruchsvoller ist.

das war doch ein wunderschönes beispiel für das interpretative paradigma - es wird immer nur das verstanden was gesagt/geschrieben wird, nie bzw. sehr selten das, was tatsächlich gemeint ist.

da jausnreferent

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schuach Offline




Beiträge: 393

20.01.2008 16:26
#9 RE: Literatur Antworten
Der Anspruch besteht im größeren Arbeitsaufwand.

Abgesehen davon: Postet jetzt wer was den Vorgaben entsprechendes oder nicht? So unverständlich war ich dann doch nicht.

DAS ist unverständlich:

"Gleich Anfangs aber zeigt sich hier eine Zweideutigkeit, welche großen Mißverstand veranlassen kann: daß, da der Verstand, wenn er einen Gegenstand in einer Beziehung bloß Phänomen nennt, er sich zugleich außer dieser Beziehung noch eine Vorstellung von einem Gegenstande an sich selbst macht, und sich daher vorstellt, er | könne sich auch von dergleichen Gegenstande Begriffe machen, und, da der Verstand keine andere als die Kategorien liefert, der Gegenstand in der letzteren Bedeutung wenigstens durch diese reine Verstandesbegriffe müsse gedacht werden können, dadurch aber verleitet wird, den den ganz unbestimmten Begriff von einem Verstandeswesen, als einem Etwas überhaupt außer unserer Sinnlichkeit, für einen bestimmten Begriff von einem Wesen, welches wir durch den Verstand auf einige Art erkennen könnten, zu halten."

KANT, Kritik der reinen Vernunft, B306f.
Ich habe das Buch einfach irgendwo aufgeschlagen und einen Satz abgeschrieben. Das geht die ganze Zeit so. Ich habe keine Ahnung, wovon der redet. Echt nicht.

--
"Wodka macht aus allen Menschen Russen." - Ivan Rebroff

schuach Offline




Beiträge: 393

20.01.2008 17:06
#10 RE: Literatur Antworten

Aber hier etwas interessantes von Douglas Adams:

"Und Zeit begann ernstlich zu verrinnen."
Der Elektrische Mönch, S. 9

"Er blickte nach oben und von einer Seite zu anderen, und da wurde ihm klar, daß, ganz gleich, welcher Teil von ihm sich bewegte, es kein Teil seines Körpers war."
ibid. 79


Und noch eins vom Meister persönlich:

"Mich regten die von dem Minister von dem Blatt heruntergelesenen Unsinnigkeiten aber gar nicht auf, dann ich wußte genau, der dumme Mensch aus der Steiermark, der, bevor er Minister geworden war, dort Graz Sekräter der Landwirtschaftskammer und vor allem für Tierzucht zuständig gewesen war, kann nichts dafür. Dem Minister war ja die Dummheit wie ausnahmslos allen anderen Ministern ins Gesicht geschrieben, das war abstoßend, aber nicht aufregend und ich hatte diese Ministerlaudatio ohne weiteres über micht ergehen lassen."

Thomas Bernhard über die Verleihung des Staatspreises für Literatur an ihn. In: "Wittgensteins Neffe", Suhrkamp 1982, 115.

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"Wodka macht aus allen Menschen Russen." - Ivan Rebroff

kulinarikreferent Offline




Beiträge: 270

25.01.2008 11:03
#11 RE: Literatur Antworten

du bist dermaßen i-point-riderish veranlagt, a wahnsinn.

auszug aus meinen kommunikationsunterlagen:

die volutive form der selbstoffenbarung => die selbstdarstellung ist ein strategisch-taktischer, "volutiver" akt und zeichnet sich durch imponiertechniken, fassadentechnicken und der versachseitigung von nachrichten aus.

interessante variante.

da jausnreferent

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schuach Offline




Beiträge: 393

25.01.2008 11:20
#12 RE: Literatur Antworten

In Antwort auf:
die volutive form der selbstoffenbarung => die selbstdarstellung ist ein strategisch-taktischer, "volutiver" akt und zeichnet sich durch imponiertechniken, fassadentechnicken und der versachseitigung von nachrichten aus.
Danke, da spar ich mir den Analytiker. Was bin ich doch für ein Würstchen.

--
"Wodka macht aus allen Menschen Russen." - Ivan Rebroff

kulinarikreferent Offline




Beiträge: 270

26.01.2008 13:03
#13 RE: Literatur Antworten

des wor net auf di bezogen du depp, owa mir follat scha wer ein...

da jausnreferent

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schuach Offline




Beiträge: 393

26.01.2008 16:55
#14 RE: Literatur Antworten

Aha? Wer denn? Wenns um mich geht bin ich ein Mimöschen, aber andere Bashen, da bin ich sofort dabei!

--
"Wodka macht aus allen Menschen Russen." - Ivan Rebroff

szelkoroyal Offline



Beiträge: 68

26.01.2008 19:04
#15 RE: Literatur Antworten

In Antwort auf:
die volutive form der selbstoffenbarung => die selbstdarstellung ist ein strategisch-taktischer, "volutiver" akt und zeichnet sich durch imponiertechniken, fassadentechnicken und der versachseitigung von nachrichten aus.


ha, genau mein ding!

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